Fischsaurier an der B10
Überraschung für die Archäologen. Beim Bau der B10-Umfahrung von Eislingen stießen die Bauarbeiter 2002 auf einen einzigartigen Friedhof von Fischsauriern. Auf über 10 000 Quadratmetern fanden die Paläontologen die Überreste der Sauriererfische, die vor gut 150 Millionen Jahren wohl im damaligen Jurameer gelebt hatten und zwischen sechs und 15 Meter lang werden konnten. Neben Skeletten von Meereskrokodilen, Fischsauriern, Haien und tintenfischartigen Belemniten sind überraschend auch Skelettbestandteile von Flugsauriern gefunden worden. Die Funde wurden 2006 in der Ausstellung „In einem Meer vor unserer Zeit“ in der Eislinger Stadthalle gezeigt.
Zehntausende Besucher informierten sich über das Leben in dem einstigen subtropischen Flachwassermeer, das vor rund 181 Millionen Jahren Baden-Württemberg bedeckt hat. Anhand von rund 700 Einzelexponaten wurde den Besuchern die Nahrungskette im Jurameer veranschaulicht. Zu sehen waren Skelettrekonstruktionen riesiger Fischsaurier und Versteinerungen verschiedener Tiere - vom Mikroorganismus bis zum 15 Meter langen Fischsaurier der Gattung Temnodontosaurus. Ein weiterer Ausstellungsteil widmete sich der Ökokatastrophe, der nach Meinung vieler Forscher die gigantischen Urzeittiere und ihre kleineren Zeitgenossen zum Opfer gefallen sind. Auslöser für die Katastrophe könnte vom Meeresboden aufgestiegenes Methanhydrat (gefrorenes Wasser und Gas) sein, dass das Wasser auf einer Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern verseucht hat. Trotz des weltweiten Interesses an den Funden gelang es in Eislingen nicht, aus der Ausstellung heraus ein Museum zu initiieren. An den Sensationsfund erinnert heute ein Fischsaurier-Skelett in der Eislinger Stadthalle.